LAI DA RIMS IM VAL VAU (GR)
Der Plan war klar: Von Sta. Maria Val Müstair durchs Val Vau hoch zum Lai da Rims, zelten, und dann selbenwegs oder leicht umwegs wieder hinunter. Diesem Plan folgten wir. Bis auf eine kleine Wenigkeit…
Zuerst steigt der Weg auf einer Schotterstrasse gemütlich an. Die erste Geländestufe, wenn sich das Val Vau erstmals etwas öffnet und sich linker Hand in Gehrichtung die Kante zum Rims-See zeigt, entschädigt für die Unbill des eher drögen Wanderwegs bis dorthin. Nun klärt sich auch, woher das Val Wow seinen Namen haben muss. Aber vielleicht spricht man es ja gar nicht wie ein «W» aus, das «V» im Vau, und das ganze Vortspiel geht baden.
REMEMBER ICELAND
Vaida im Text: Es ist zwar nur eine Fahrt morgens und eine nachmittags. Aber dort hinten, an einer Kreuzung zweier Schotterwege nach gut einstündigem Fussmarsch kommt die Postauto-Haltestelle schon etwas unerwartet. Irgendwie erinnerte mich das an eine Reise durch Island Ende der 1990er-Jahre. Dort waren Haltestellen an Schotterstrassen die Regel. Auch die Frequenz der Bedienung kommt der isländischen in etwa gleich. Nur ist es in der Schweiz der hinterletzte Aussenposten. In Island gefühlt die Normalität.
AUA DA VAU
Bald drehen wir links weg und überqueren brücklings den Aua da Vau. Auch der: «Wow». Aber auch der heisst ja so. Und hinauf über einen alten Steinschlagkegel und einen immer rauher und mystischer werdenden Hang. Es braut sich über uns etwas zusammen, das ich schon am Morgen auf dem Regenradar selbst als Farbenblinder leicht erkannte: ein gehöriger Wums.
LAIDA WIEDER RUNTER
Nach insgesamt rund 1000 Höhenmetern erreichten wir den prächtigen Lai da Rims. Weit ausladende, weiche Wiesen wogen rund um den See. Laider hatte uns die Gewitterwarnung etwas am Wickel, sodass wir schon bald bedauernd den Abstieg unter die Füsse nahmen.
KNAPP DANEBEN IST AUCH VORBEI - GOTTLOB
Im Abendlicht näherten wir uns wieder dem Vau-Tal und suchten uns einen fairen und sicheren Platz für die Nacht im Tal. Wir fanden einen. Und hörten nachts zu gut, dass wir mit unserer Entscheidung, abzusteigen, goldrichtig lagen: nämlich knapp daneben – neben dem grossen Rims-Wums.
ANREISE
Via Engadin und Ofenpass ins Val Müstair.
ÖV-Fahrplan: www.sbb.ch; Haltestelle Sta. Maria Val Müstair, scuola
EIN PAAR FAKTEN
Ausgangspunkt: Sta. Maria Val Müstair
Endpunkt: Sta. Maria Val Müstair
Aufstieg: Ca. 3 Std. im gemütlichen Modus
Abstieg: ca. 1 Std. (zum Aua da Vau), insgesamt ca. 3 Std.
Schwierigkeitsgrad: zu Beginn: T2, Anstieg zum See: T3